Sonntag, 29. Januar 2017

Ankunft in Auckland mit Kurs auf Lake Taupo


29.01.2017
 Aber dann haben wir die ueber 15 Stunden ueberstanden und landen endlich in Auckland. Angeblich ist dieses der relaxsteste internationale Flughafen der Welt. Ich lasse mich ueberraschen und werde nicht enttaeuscht. Alles laeuft soetwas von easy. Bei der Einwanderungsbeamtin habe ich ein nettes Gespraech, da ich das Einreiseformular absolut WAHRHEITSGEMAES ausgefuellt habe. Somit fragt sie mich nach meinen Outdoorsachen und ich kann ihr meine seit dem Kauf noch nie so sauberen Wanderschuhe zeigen, die ich selbstverstaendlich auf dem Flug anhatte. Es darf keinerlei Dreck oder Bodenreste an Sachen sein, welche im Outdoorbereich eingesetzt wurden um die Gefahr von in Neuseeland nicht vorhandenen Saeuchen zu vermeiden. Diese haetten zudem viel zu viel Platz im Koffer eingenommen, in welchem dieses Mal auch Schlafsack und Isomatte Platz finden mussten.
Welche Lebensmittel ich in Getreideform denn dabei haette. Ein Lachen,als ich meine Muesliriegel vorzeige. Sie schaut meinen Reisepass durch und schmunzelt ueber so einige Stempel ander Nationen, die wir in den letzten Jahren besucht haben.
Viel Spass wuenscht sie mir und winkt mich eigentlich so schnell durch, dass der arme aeltere Vater hinter mir noch gar nicht bereit war, an meine Stelle zu ruecken. Hektisch such er nach seinem Einreiseformular, fuer dessen Ausfuellung er ueber 15 Stunden Zeit hatte und es nun nicht bei seinem Reisepass finden kann. Das gefaeltt im gar nicht, und noch weniger, als die nette Dame vom Schalter der Frau hinter ihm den Vortritt laesst, um ihm noch etwas Zeit fuer die Suche zu verschaffen. So ist das eben, wenn man ganz relaxt auf bestimmte Situationen reagiert. Also hat es schon etwas von dem relaxstesten Flughafen. Bis ich am Kofferfliessband stehe ist dieses schon uebervoll. Aber schon von Weitem erkenne ich dann meinen Koffer. Es hat halt auch Vorteile, wenn man zu einem Exoten unter den Koffern greift.

Dann geht es zum Ausgang, wo sich die Blicke von Kurt Binder und mir treffen. Von weitem ruft er Hermann. Ich nicke mit dem Kopf und rufe freudig, hallo Kurt. Der seit 25 Jahren hier lebende Schweizer ist noch relaxster als alles zuvor. Wo ist der Rest Deines Gepaecks, fragt er mich und strahlt um somehr, als ich ihm bedeute, dass das alles waere. Das ist der richtige Weg, sagt er. Alles was ueberfluessig ist schoen zuhauese lassen, denn es wird einem auf der Reise nur im Weg umherfahren. Und zudem befinden wir uns in Neuseeland, wo man wirklich alles kaufen kann, wenn dann doch einmal etwas fehlt. 2 Minuten spaeter stehen wir an meinem Wagen. Einem Mazda 6 Kombi. Ich bin sehr ueberrascht, da ich einen Toyota gebucht hatte. Aber auf dem 45 minütigen Weg zu ihm nach hause sagt er mir, dass er sehr viele PKW im Moment vermietet hat und so schnell noch zwei weitere hinzukaufen musste. Und bei den beiden Wagen fiel seine Wahl auf die Mazda.
Kurt vermietet nur aeltere, gut gewartete Autos. Keines hat unter 130.000 Kilometer! Der Mazda faehrt klasse und man hoert nichts klappern. Fuehlt sich wie in einem fast neuwertigem Auto an. Die gesamte Uebergabe dauert gerade einmal 20 Minuten. In Kurts Buero stapeln sich die leeren Koffer seiner Mieter, die die Sachen um Platz zu sparen umgeladen haben. Wohin mit diesen Koffern dann? Denn man muss wissen, Kurts groesste Wagen sind Sleepervans, sozusagen kleine Busse, in welche ein Zwischenboden als Liegeflaeche eingebaut worden ist. Da haetten zwei Koffer keinen  Platz mehr.
Kurt zeigt mir zwei Koffer. Besser gesagt, mobile Kleiderschraenke. Einen davon laesst er mich anheben. Oh, der ist doch noch voll! Ja, die Sachen passten eben nicht alle in das Fahrzeug, und somit mussten die Mieter sich von einigen Sachen fuer den Zeitraum ihrer Reise trennen. So kann es einem ergehen, mit 30 Kilo Freigepaeck.
Da ich zudem noch eine Campingausruestung bei ihm gebucht hatte, und diese automatisch fuer zwei Personen ausgelegt ist, reduzieren wir diese auf das Noetigste. Dann geht es los. Erste Anlaufstelle ist der Supermarkt, wo Wasser, Obst und andere Kleinigkeiten gebunkert werden. Natuerlich duerfen meine heiss geliebten Gingerkekse nicht fehlen.
Mein Ziel fuer heute heisst Lake Taupo. Das sind noch rund 350 Kilometer und nahe am Tongariro NP, wo ich mich mit Gabi und Bernd, Freunden aus der Pfalz, treffen möchte, um mit ihnen zusammen das bekannte Tongariro Crossing zu machen. Fahren auf Neuseelands Straßen ist nicht anders als auf Deutschen Straßen, wenn man das Wechseln der Fahrseite nicht vergisst. So komme ich am Abend am 5 Miles Beach unterhalb von Taupo an, wo ich direkt am Wasser, meiner ersten Uebernachtung entgegensehe. Das Rauschen des hohen Wellenganges wiegt mich in den Schlaf, obwohl es nach dem Anreisemarathon gar nicht noetig gewesen waere. Geschlafen wird im Auto. Die Ladeflaeche bei umgeklappter Ruecksitzbank ist topfeben und hat 200 cm Laenge. Genau so wie ich mir das vorgestellt habe. Gute Nacht Hermann.

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