Mittwoch, 15. März 2017

10 Dinge, die ich nicht mehr über Neuseeland hören und sehen will

15.03.2017

So lautet der Titel eines Beitrags, den mir meine Frau auf Facebook hat zukommen lassen -

Quelle: www.weltwunderer.de

Gleich am Anfang sagt zwar der Autor, dass man ihn nicht falsch verstehen solle, denn er fände Neuseeland toll! Nur was die Tourismus Industrie dort vermittelt und was in "jeder" Reisereportage endlos wiederholt würde, hänge ihm nun langsam zum Halse raus.

1) Neuseelands skurile Sehenswürdigkeiten

Und dann startet er mit der Hundertwassertoilette in Kawakawa, die nicht einmal von einem Neuseeländer gebaut worden ist.

Wie den meisten bekannt ist, ist Hundertwasser kein Neuseeländer gewesen. Was aber die wenigsten wissen, seinen letzten Lebensabschnitt hat er in NZ verbracht und bewohnte ein Haus in der Nähe von Kawakawa,  in dem es weder Strom noch fließendes Wasser gab. Auch ich habe diese Toilette besucht! Ja, sogar aus mehrerer Hinsicht, denn ich wollte selbstverständlich meine Neugierde befriedigen, aber auch zwei Mal mit dem Bedürfnis, aus welchem Grunde es solche Einrichtungen gibt. Nach der normalen Erleichterung fühlt man sich immer besser! Ich habe noch keinen Menschen kennen gelernt, der nach einem geglücktem Toilettenbesuch, schlechter gelaunt war als vorher. Die Toilette ist ein Ort, wo einem eigentlich Freude wiederfährt. Ist es da nicht schön, wenn es auch sehr außergewöhnliche Toiletten gibt, die dieses Ereignis noch vergrößern. Ich finde das Klo toll. Und aus dem Grunde, da es sich um etwas ganz Besonderes handelt, hat auch die Gemeinde, die selbstverständlich weiß, was für ein Juwel sie da besitzt, ein waches Auge auf diese Toilette. Die Benutzung kostet nicht einmal etwas! Dabei kosten Public Toiletten in Neuseeland in der Regel etwas Geld. Und was ist bitte wichtiger? Das wo ich geboren bin, oder das, wo ich mich wohl und zuhause fühle? Hundertwasser hat sich hier anscheinend so wohl und zuhause gefühlt, dass er gerne ein Haus ohne Komfort bewohnt hat, nur um an diesem speziellen Ort sein zu können. Er hat sich somit zu Neuseeland ganz besonders hingezogen gefühlt. Das bezeichnet eine tiefe Beziehung, und in diesem Sinne war er zu dem besagten Termin der Erstellung der Toilette, die nur ein paar Jahre vor seinem Tode fertig wurde, vermutlich im Herzen mehr Neuseeländer als alles andere.

Gibt es eine Hundertwassertoilette, und der Tourismusverband wäre schön dumm, damit nicht zu werben, dann ist es doch nur selbstvertändlich und klar, dass diese von Personen gesehen werden will. Niemand aber ist verpflichtet dazu oder wird gar dazu gezwungen. Also lassen wir doch bitte in dieser Hinsicht die Kirche im Dorf!

2) In Neuseeland gibt es mehr Schafe als Menschen

Der Autor dazu: Das klingt, als würde Neuseeland von Schafen wimmeln, was es eigentlich nicht tut. Es gibt sicherlich noch mehr Possums ... ... ...

Da hat er wohl recht, dass es in Neuseeland nicht überall von Schafen wimmelt. Ja, stellenweise muß man sie richtig suchen. Aber es gibt wohl mehr Schafe als Neuseeländische Bevölkerung. Und das Possum, eine Beutelratte, die aus Australien eingeschleppt wurde, und die sich leider als dramatischer Zerstörer der Fauna darstellt, gibt es geschätzte 7,7 Millionen Mal in Neuseeland. Aus diesem Grunde kann man das nachtaktive Tier, vor allem im toten Zustand, früh morgens auf den Straßen liegen sehen. Es gibt ganz tolle Wollprodukte zu erstehen, in denen das gerupfte Possumfell zusammen, meistens mit Merino, verarbeitet wurde. Die Neuseeländer versuchen sehr, dieses Problem in den Griff zu bekommen!

3) Ganz geheimes Insiderwissen : Der Kiwi ist ein Vogel UND eine Frucht

Oh ja, das ist genau so. Und wenn man die Neuseelander selber als Kiwis bezeichnet, so ist damit der Vogel und nicht die Frucht bezeichnet. Aber es gibt diesen Vogel immer weniger! Warum ?? Ratten und Marder sind die Antwort !! Wieder einmal Tiere, die in das Land eingeschleppt wurden. Sie dezimierten und tun es immer noch, die Anzahl der Vögel sehr. Es gibt ganz viele Kiwischutzzonen, in denen strenge Richtlinien einzuhalten sind. In diesen Gebieten sieht man eine so große Anzahl an Kastenfallen ( Lebendfallen!), die für die Ratten und Marder aufgestellt sind. Hundebesitzer haben es im übrigen sehr schwer in Neuseeland. Mit dem Hund zusammen darf man keinen Nationalpark betreten. Mehr als 95 % der Strände sind tabu für Hunde. Kiwischutzzonen sind mehr als tabu und werden bei nicht Beachtung mit drastischen Strafen belegt. Und hier wird die Bevölkerung ganz doll dazu aufgerufen, mitzuhelfen, den Kiwi zu schützen, und alle zu melden, die sich nicht an die Richtlinien halten. An einem Strand habe ich einen Aufruf gesehen, der sich darum bemühte, einen Hundehalter ausfindig zu machen, dessen Hund einen Pinguin gerissen hat. Es war sogar schon eine Belohnung ausgeschrieben worden. Der Hund wurde beschrieben und mit Namen genannt, den vermutlich der Besitzer laut gerufen hatte. Die Person wird genau beschrieben. Die Neuseeländer schauen nach ihrem Land und begeben sich daran, Probleme zu lösen.

Ein Kiwi ist ein Neuseeländer, ein Vogel und eine Frucht.

Übrigens, demjenigen, dem es gegönnt sei, einen Kiwi (Vogel) in der freien Widbahn zu sehen, darf sich selbst dazu gratulieren sowie von sehr vielen neidischen Personen dazu beglückwünschen lassen. Ich hatte leider nicht das Glück!

4) Touristen-Latein:In Neuseeland ist es total sicher, da gibt es kaum Kriminalität

Der Autor: Träumt weiter, Leute! Die Zahl der Verkehrstoten ist erschreckend hoch und Mord und Totschlag gibt es natürlich auch.

Ja, selbstverständlich gibt es dort, wo Millionen von Menschen leben,  auch immer kranke und gewaltätige Menschen. Aber das Gefühl was in diesem Land rüber kommt, ist von der ersten Minute an ein so GUTES, dass man den Eindruck hat, sicher und geborgen zu sein. Dieses Gefühl wurde bei mir in den ganzen 6 Wochen nicht ein einziges Mal negativ beeinflußt. Was die Verkehrstoten angeht, kann ich nichts sagen. Nur eines, ich hätte bei über 9000 gefahrenen Kilometer, mir kaum rücksichtsvollere Verkehrsteilnehmer wünschen können, als ich sie erlebt habe. Wo die vielen Verkehrstoten herkommen, weiß ich nicht. Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das auch was damit zu tun haben kann, dass alle Fahrzeuge auf den Straßen, die Höchstgeschwindigkeit von 100 fahren dürfen. Und stellenweise ist das Aufkommen der LKW s schon hoch. Im Radio kam auch eine Sendung über einwandernde ältere LKW Fahrer, die hier sofort einen Job haben. Die Statistik der jungen Fahrer betreffend Unfällen muß dementsprechend sein! Bestimmte Betriebe stellen keine jungen LKW Fahrer ein. Dazu hat die Gewerkschaft gemeint, wie denn die jungen neuseeländischen Fahrer Erfahrung bekommen sollen, wenn ihnen dazu nicht die Chance gegeben wird.

6) Natur-Orgasmen:Neuseeland ist voll unberührter Natur, unglaublich!

Der Autor: Gähn. Ja, es gibt viel unberührte, grandiose Natur hier. ... ... ...  Überraschenderweise machen sich die wenigsten Touristen klar, dass die sanften grünen Hügel mitnichten "unberührte Natur" sind, sondern Ergebnis einer sehr umfassenden Abholzung.

Ja, das kennen wir so aus dem deutschen Lande nicht. Da kommst Du um die Ecke gefahren, und mit einem mal fällt dein Blick auf eine riesige Fläche, die den absoluten Kahlschlag erlebt hat. Den selektiven Holzeinschlag, wie bei uns, gibt es dort so gut wie nicht. Holz ist hier aber auch ein ganz anderer Industriezweig. Alle Häuser werden im Normalfall in Holzständerbauweise gebaut. Das ist erheblich günstiger, vor allem in einem Land, wo es Holz in rauhen Mengen gibt! Aber in diesem Land gibt es auch Erdbeben und Naturextreme in besonderem Ausmaße. So müssen die Leute zusehen, wo sie bleiben und wie sie es am besten hinbekommen. Das soll aber unter gar keinen Umständen heißen, dass ich diese Vorgehensweise gut heißen kann, vor allem wenn man die Folgen der Erderrusion bei Kahlschlägen bedenkt. Nicht umsonst ist man in Deutschland zu dem Entnehmen einzelner Bäume übergegangen. Aber da ist, das eh sehr amerikanisch wirkende Neuseeland, leider auf genau der gleichen Wellenlänge wie die USA. Zum Glück ist das Land groß und weitläufig. Hat im Vergleich zu seiner Größe, kaum Straßen und viele Nationalparks und abgelegende Gebiete, die fast menschen leer sind. In den wenigen Großstädten der beiden Inseln lebt ein so sehr  großer und erschreckender Teil der Gesamtbevölkerung, dass die weiten und leeren Gebiete, der abgelegenden Regionen, einem vorkommen, wie unberührte Natur. Und ist man dann noch dort unterwegs, und trifft niemanden oder ganz selten einen, so hat man eben ganz automatisch diesen Eindruck. Und das ist sehr schön, wenn aber vielleicht auch fachlich und faktisch falsch.

7) Eingeborenen-Romantik

Dazu der Autor: Diese wilden Maori-Krieger mit der herausgestreckten Zunge beim HAKA - hach, diese pittoresken Eingeborenen. ... ... ... Ich bezweifle ja ganz leise, dass die Präsentation der Maori als exotische Krieger, die für happige Eintrittsgelder in Rotorua vor Touristen in Baströckchen tanzen, förderlich für ein echtes Verständnis ihres Beitrags zur neuseeländischen Kultur ist.

Das sehe ich auch ganz genau so. Aber das muß wie alles im Leben, jeder für sich entscheiden. Auf der Wanganui River Road, bin ich ganz besonders der Tradition der Maoris in einem marae näher gekommen. Keine Touristenhochburg! Keine Vorführungen! Kein Eintritt! Das ganz normale Leben der Maori in einem Dorf von heute, mit den Traditionen von gestern und heute. Sie müssen und wollen gefragt werden, ob man sich ihrer Tradition nähern darf. Touristenmagneten wie Rotorua sind etwas ganz anderes und hat mit der Realität sehr wenig zu tun. Es ist ein touristischer Wirtschaftszweig, den die Maoris für sich entdeckt haben und ihn genau so ausnützen, wie andere an anderer Stelle.

8) Kiwiana-Klischees: Die Kiwis sind schräge Käuze, die alles aus Number 8 Wire basteln.

Dazu der Autor: Mal abgesehen davon, dass ein großer Teil der Neuseeländer heute in Auckland und anderen Großstadt-Agglomerationen lebt und aus Asien eingewandert ist: Ich wette, die sind handwerklich genauso verschieden begabt wie wir hier in Deutschland. Und dass sie alles aus diesem Draht basteln müssen, liegt einfach daran, weil es vieles nicht zu kaufen gibt und Importware verdammt teuer ist.

Dem kann man nur voll und ganz zustimmen. Ich habe so einige schräge Käuze kennen gelernt und denke vor allem an meinen Gary vom "Campground" auf der Banks Halbinsel unterhalb von Christchurch zurück. Diese ganz bestimmten Neuseeländer schmeißen so gut wie nichts weg. Kann man irgend etwas nicht mehr reparieren, so könnte aber dieses Teil, Auto, Bus, LKW, Träcker, Baumaschine, Waschmaschine , Trockner, Staubsauger, ... ... ..., einfach eben alles, doch in der Zukunft dazu beitragen, eine andere Reparatur noch ermöglichen zu können, da hier ein Teil vorhanden ist, welches dort als Ersatzteil verwendet werden könnte. Das Leben in Neuseeland ist definitiv teuer. So macht sich jeder Gedanken, wie er Geld sparen oder verdienen kann.

9) Neuseeland = Mittelerde

Dazu der Autor: Nein ist es nicht. Ja, hier wurden garandiose Filme gedreht, die in Mittelerde spielen - aber das eigentliche Mittelerde, das Tolkien anno dazumal im Sinne hatte, als er sich den Hobbit und den Herr der Ringe ausdachte, liegt zweifellos in England.

Dieser Punkt interessiert mich absolut nicht. Ich weiß nur eines, Neuseeland ist der absolute Hammer und kann einem so viel geben!

10) Neuseeland ist ein Paradies, unberührt von den Problemen der Welt.

Dazu der Autor: Ich finde es ja irgendwie süß, wenn erwachsene Menschen glauben, dass es tatsächlich so etwas wie ein Paradies auf Erden geben könnte. Neuseeland ist natürlich keines - hier gibt es genauso viele Probleme und nervige Kleinigkeiten wie anderswo auch, nur vielleicht andere (ich sage nur: Tall Poppy Syndrome, hohe Lebenshaltungskosten, Immobilienblase, Armut ...).

Der Reisende kann hier ein Paradies vorfinden, nachdem er schon lange gesucht hat. Viele, die dann denken, dieses ist das Land der Träume und wandern aus, haben schon schwere Rückschläge und Enttäuschungen kennen gelernt. Der Alltag sieht halt in den aller meisten Fällen ganz anders aus. Und ein Urlaub oder eine Reise ist eben kein Alltag. Mit der richtigen Grundeinstellung dürfen auch wir in Deutschland mit Recht sagen, dass wir hier schon sehr gut leben können. Viel besser, von den täglichen Sachen des Lebens her, es sei denn, man will etwas ganz ausgefallenes, kann es einem kaum wo anders gehen, als hier im guten, alten Deutschland.

So ist das Leben auf Reisen eben

15.03.2017


In der Zwischenzeit bin ich sehr gut wieder zuhause eingetroffen. Kurt Binder mein Autovermieter, ( Banz Tours & Rentals Ltd  www.travelcars.co.nz   info@banz.co.nz) ein total netter, offener, unkomplizierter, sich mit einem freuender, ... ... ... , ach, einfach ein total sympathischer Kerl aus der Schweiz, hat mich nach der Wagenrückgabe, die genau so easy und leicht vonstatten ging, wie am Beginn der Mietwagenbeziehung,  vor der Tür vom Check In Schalter der Quantas abgesetzt. Er wird ganz sicher bei dem nächsten Besuch meine erste Anlaufstelle sein! Sollter er, das nicht haben, was ich möchte, wird er es mir über jemanden anderen vermitteln und, oder besorgen. Ein riesen Plus gleich zum Star und am Ende der Reise. Für die Kaution des Wagens genügte ihm eine Bestätigung der Kreditkartengesellschaft, dass im Falle eines Falles auch der entsprechende Betrag auf jedenfall vorhanden wäre. Es wurde nichts abgebucht oder belastet um dann zurückerstattet zu werden. Wie ich sagte, nett, freundlich, unkompliziert, ... ... ... , einfach ein Typ, wie ein FREUND. Danke Kurt !!!

Um 18.00 Uhr war ich am Check In, kein Mensch da, wie so häufig schon in den 6 Wochen. 3 Schalter waren noch auf! Der Flug nach Melbourne? Wurde ich mit einem Lächeln gleich am Schalter begrüßt. Ja, und dann nach Dubai und danach nach Frankfurt bitte. Die nette Damen schaute auf meinen Hut, klares Markenzeichen von Australien, Und fragte nach, Frankfurt ? Ja, Frankfurt / Germany !!! Mein Koffer verschwand hinter ihr und ich durfte mit meinen Boarding Pässen für alle drei Flüge, Richtung Gate aufbrechen. Beim Sicherheitscheck mußte ich noch meine Getränkeflasche leeren. Umhängetasche, Rucksack und Hut in die Plastikboxen gelegt, durch den Metalldedektor gelaufen, alles blieb auf grün! Einen schönen Flug! Am Gate angekommen, in Auckland sind alle Wege, kurze Wege, stand dort, Boarding startet in 10 Minuten. Besser geht es nicht!

Der kleine Flieger nach Melbourne war proppe voll und eng. Doch die Zeit verging wie im Fluge. Hier darf man dann schon etwas mehr laufen. Doch ist es natürlich unbedingt als Vorteil zu sehen, da wir ja der Reisethrombose vorbeugen wollen. Das geht so am leichtesten, am günstigsten und am gesundesten. Melbourne nach Dubai folgt. Ein Airbus A 380 steht bereit. Dann kann eigentlich schon nichts mehr schief gehen! Ich komme neben Pilar zu sitzen, einer jung gebliebenen 70 jährigen aus Barcelona. Moderene jugendliche Sachen hat sie an. Ein gutes Parfun aufliegen und ein breites Lächeln zusätzlich. Der Platz in unserer gemeinsamen Dreierreihe zwischen uns bleibt leer. Perfekt, besser geht es nicht.

Sie hat für 3 Monate ihre Tochter in Australien besucht. Sie lebt dort mit Mann und Kindern. Nächstes Jahr, geht es für 3 Monate zur anderen Tochter, die in Mexico lebt. Die dritte Tochter lebt in Barcelona, und sieht wohnt an der Costa Brava. Das macht sie jedes Jahr im Wechsel. Sie trägt sehr viel Schmuck und hat alleine 3 Uhren am Handgelenk baumeln. Eine zeigt ihre Heimatzeit an, die andere Mexicozeit und die dritte natürlich Australienzeit. Oh, sage ich da, an der Costa Brava war ich schon mal mit dem Motorrad im Winter unterwegs und fange an, ein paar Städtenamen, die mir im berühmten Korkeichendreieck noch bekannt sind, aufzuzählen und sage zum Schluß, dass mir besonders Taragona gefallen hat, mit der tollen alten Straße direkt vor der riesen Kirche. Da ist es dann um mich geschehen. Ohhh, ohhh, ohhh, ... ... ... , in der nächsten Zeit muß ich nicht mehr reden. Pilar Sanz Arrazola ist in ihrem Element. In Dubai gelandet, holt sie eine Tasche nach der anderen aus den Gepäckabteilen über uns. Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass ich meinen Rucksack ein paar Abteile vorher habe unterbringen müssen, weil am Platz, schon alles überbelegt war.

Ja um himmels Willen Pilar, was hast Du denn alles mit dabei!?!

Komisch, das hat meine Tochter zu meiner Begrüßung mich auch als erstes gefragt !! Für 3 Moante, weißt Du, was ich da alleine an Schuhen brauche? Jetzt will ich ihr nichts sagen, da ich kurz zuvor beobachten durfte, wie sich die arme, in ihre top modernen Stiefel hat quälen müssen. Von Thrombosestrümpfen war da weit und breit nichts zu sehen, und so waren natürlich die Füße etwas angeschwollen und sie hatte einen Kampf zu bestehen, bis sie in den Stiefeln saß. Der Weiterflug nach Barcelona ist noch 20 Minuten geringer getacktet, als meiner nach Frankfurt, der eigentlich schon knapp ist. Und Dubai hat einen großen Flughafen. So ist sie ein klein wenig in Eile. Unsere Plätze waren in Reihe 82, also fast ganz hinten einmal wieder. Bis sich der Tross in Bewegung setzt, dauert es etwas. Und Pilar lacht und winkt mir noch einmal, da ich die anderen hinter uns, die auch zum Ausgang drängen, den Vortritt lasse.

Dann komme ich zum Sicherheitscheck zwischen den beiden Flügen. Rucksack, Umhängetasche und Hut in die Plastikboxen, ab durch das Durchleuchtungsgerät, alles bleibt auf grün, weiter geht es. Wie ich die Stufen zur nächsten Etage hoch laufe,  Thrombosevorbeugung ersten Grades, (weder Polltreppe noch Aufzug werden in Anspruch genommen) sehe ich unten,  die arme Pilar im leichten Chaos hinter dem Sicherheitscheck versinken. Sie stapft mit den Stiefeln in der Hand und einem kleinen Trolli sowie den weiteren 3 Taschen ihres "kleinen" Handgepäcks, zum Aufzug. Ich stelle mich oben vor den Aufzug, und als sie mich sieht, ist die Freude und das Gelächter riesen groß. Ich nehme ihr die ganzen Taschen ab und sage, sie solle jetzt erst einmal in Ruhe ihre Stiefel wieder anziehen. Ich weiß ja nun, was das für ein Geschäft ist! In der Zwischenzeit schaue ich auf die Anzeigetafel für die Rückflüge. Da ertönt auch schon auf gebrochenem Englisch die Durchsage fürs Boarding des Barcelonafluges. Terminal B Gate 13. Ich schaue mich um, und kenne das ja schon vom Hinflug. Pilar muss mit dem Zug zum Terminal B. Durch die Durchsage, habe ich nach meinem Flug gar nicht geschaut. Ich hole Pilar mit den angezogenen Stiefeln ab, wir gehen eilenden Schrittes zum Aufzug, der direkt zu den Gleisen führt. Ich stelle ihre Sachen hinein und sage tschüß, da umarmt und küsst sie mich und wir müssen wieder so sehr lachen. (Jetzt trage ich einen roten Lippenstiftkussmund auf der rechten Wange!)

Bei mir läuft alles easy, und bei das Boarding startet 10 Minuten, nachdem ich am Gate angekommen bin. Alle haben es so eilig in den Flieger zu kommen. Und das sind sehr viele Personen bei diesem Überjumbo A 380! Ich lese die letzten Seiten meines Buches noch zuende und steige dann als drittletzter in den Flieger. Als ich zu meinem Platz komme, ist dieser schon besetzt! Da kann aber was ja nicht stimmen! Leider ist das Flugzeug so richtig voll, sonst hätte ich mir einfach einen anderen Sitz geschnappt. So aber muß sich das junge Mädchen, dass sich um eine Reihe mit dem Fensterplatz vertan hat, und die beiden anderen Frauen, die dann gerne den Gang- und Mittel-Platz angenommen haben, bitten, sich umzusetzen, da ich den Gangplatz behalten möchte. Nach dem Ganzen, ich will mich gerade hinsetzen, werden die Handgepäckfächer von den zierlichen Stewarddessen zugedrückt. Eine kleine hübsche Chinesin, hat dann ihre Schwierigkeiten, und ich gehe ihr selbstverständlich gerne hilfreich zur Hand. Sie bedankt sich so sehr, als ich für sie ca. 8 bis 9 Fächer zugedrückt habe. Die sind aber wirklich auch passend zum Flieger riesen groß und dementsprechend mit Gepäck gefüllt auch nicht eben leicht. Ich sitze gerade und habe mich angeschnallt, da steht sie mit einem Becher Wasser für mich da und bedankt sich noch einmal. Den ganzen Flug über habe ich nun Spezialservice ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Alles läuft dann wie am Schnürchen und weiterhin perfekt, bis nach Hause. In Stuttgart werde ich von meiner lieben Ehefrau am Bahnhof erwartet. Die Freude ist riesen groß. Sie hat passend Feierabend gemacht und so fahren wir nun zusammen mit der S-Bahn nach Kirchheim. Ich bin wieder ZUHAUSE !!! KLASSE !!!! DANKE !!!!


Sonntag, 12. März 2017

"Mein Wohnmobil für die 6 Wochen Neuseeland"

13.0.2017

Ganz klar muß ich sagen, daß der Mazda 6 Kombi, Baujahr 2012 ein tolles Auto für mich war. Es hatte vollkommen ausreichend Platz, um nicht 6 Wochen in einem Müllhaufen zu wohnen. Was passiert, wenn man seine Sachen nicht dementsprechend unterbringen kann. Desweiteren hat er den starken Motor, was man bei einer max. Höchstgeschwindigkeit von 100 KmH nicht wirklich braucht. Aber das verwundert hier sowieso. Alle fahren mit so dicken Karren rum und lassen diese schon in der Stadt richtig aufheulen. Aber aus dem Grund der starken Motorisierung der meisten Wagen, sieht man auch zu genüge alte Fahrzeuge auf den Straßen. Was soll auch großen Motoren passieren, wenn bei 100 nicht mal 2000 Umdrehungen anliegen. Die können richtig alt werden! Zudem kommt noch hinzu, daß es hier in bestimmten Gebieten definitiv kein Salz auf den Straßen gibt. Das Salz in der Luft, scheint mit wöchentlicher Wäsche, nichts auszumachen. Dann hat man mir gesagt, daß auf jeden Fall was den Lack angeht, es keine besseren Fahrzeuge gibt, als die aus deutschem Lande.

Jetzt, wo ich hier sitze, und den Wagen heute Nachmittag abgeben werde, habe ich genau 9465 Kilometer in den 6 Wochen gefahren. Das ist zweifellos eine Menge und ich wäre gerne mit weniger ausgekommen. Das Auto benötigte kein Öl auf der ganzen Strecke, und das, obwohl ich bestimmte Strecken gefahren bin, vor allem die im Schotter, wo es stellenweise so steil hoch ging und der Motor und das Getriebe nachher ein wenig komisch rochen, daß eine besondere Beanspruchung definitiv vorgelegen hatte.

Der Durchschnittsverbrauch lag bei ca. 7 Litern auf 100 Kilometern, und damit war ich mehr als zufrieden und glücklich. Leider war es kein Diesel. Aber gerade bei normalen PKW, das ist so besonders, gibt es nur die deutschen, die hier Dieselmotoren haben. Alle anderen fahren mit Benzin. Es sei den, es sind Behördenfahrzeuge, die ebenfalls nur mit Diesel unterwegs sind. Also, hat man die Möglichkeit ein Dieselfahrzeug zu bekommen, zugreifen, wenn der Mietpreis gut ist. Diesel ist definitiv erheblich billiger als das Benzin und da kommt dann schon bei einer Strecke von meiner z.B. , einmal durch den geringeren Verbrauch und dem noch günstigeren Preis, einiges zusammen.

Noch ein Tipp, der aber nicht wirklich ein Insider ist: Immer dort im Supermarkt einkaufen, wo es bei der nächsten Rechnung an einer Mobil Oel Tankstelle 6 Cent pro Liter Ermäßigung gibt. Sehr häufig ist es dann aber auch schon so, wenn man nach dem Tanken an besagter Tankstelle mit dem Kassenbon im Schalter auftaucht, dass gesagt wird, das bei ihnen alle die 6 Cent bekommen. Und Achtung, Neuseeland ist sehr amerikanisch, und hier geht alles um den besten Preis und den größten Nachlass. In Hamilton z.B. hatte eine Tanke für den Tag 15 Cent pro Liter Ermäßigung im Radio angekündigt. Ich kam hin und hatte mit einem Höllenbetrieb gerechnet. Es standen wohl einige Fahrzeuge da, aber keine Schlangen. Und der Preis lag dann wirklich 15 Cent unter dem, aller anderen Tankstellen.

Diejenigen, die Bedenken haben, betreffend des Fahrens auf der anderen Seite! Das ist absolut kein Problem und wirklich überall sind Pfeile und Zeichen auf den Straßen, die einem automatisch, sicherer fahren lassen. Was es nicht so häufig gibt, sind Entfernungsangaben zu den Orten. Hier werden die Straßennummern angezeigt und mit Nord und Süd angeschrieben. Also einfach schauen, welche Nummer die Straße hat, und dann kann eigentlich schon kaum mehr was schief gehen. Alle gehen auch davon aus, dass man heute ein Navi hat. Ich hatte extra keines! Immer wenn ich den Wagen verlassen habe, hatte ich meine kleine Umhängetasche dabei, wo der Geldbeutel, das Handy und Tablet drin waren. Dazu hatte ich die Kamera umhängen. Keine weiteren Wertgegenstände waren im Fahrzeug. So war es überhaupt kein Problem, schnell mal auszusteigen, oder eben auch mal länger weg zu sein. Alles lag immer beieinander und es benötigte keine Minute um das Auto zu verlassen, es zu schließen und sich auf den Weg zu machen. Nicht erst noch dies und jenes verstauen und dann zu hoffen, dass niemand auf dumme Gedanken kommt.

Wenn man alles von vornherein immer an einer bestimmten und strategisch geschickten Stelle verstaut, kann man erheblich Zeit sparen. Achtung, was man immer dabei haben sollte: Wäscheleine und Klammern. Kabelbinder nicht vergessen und Isolierband oder Panzerband. Dafür lieber ein T-Shirt zuhause lassen. Im Wagen wird dann die Wäscheleine gespannt. Achtung, es werden nur noch Microfaserhandtücher überall gesehen, wenn möglich nicht zu groß. Dieses nach Gebrauch sofort auf die Leine, die zwischen den Haltegriffen der hinteren beiden Türen montiert ist. Nicht zu stramm, damit sie behangen durchhängt und den Blick nach hinten durch den Rückspiegel noch frei gibt. In die Fronttürentaschen sind der Sonnenschutz, Insektenschutz, Toilettenartikel und Sachen deponiert, die man jeden Tag braucht und somit sofort griffbereit sind. Ein Ladeadapter für den Zigarettenanzünder unter keinen Umständen zuhause vergessen. Die modernen Autos heute haben meistens sogar zwei entsprechende Steckdosen. Also eventuell sogar zwei Atapter mitnehmen.

Dann ist das A und O wirklich wenn möglich, nur soviel dabei zu haben, wie man braucht. Ja! Das ist schwer. Selbst ich, wo ich mir wirklich, und das meine ich mehr als ernst, zuhause so Gedanken gemacht habe, wie, wo, wann ich was brauche, habe die Sachen absolut minimiert und habe trotzdem nicht alles gebraucht. Zum Glück, denn man muß ja auch immer bestimmte schlechte Konstellationen an Wetter oder örtlichen Gegebenheiten in Betracht ziehen.

Achtung, wenn man Geld sparen will und im Auto schlafen kann, und alles erledigt hat, bis auf die Dusche und das Klo, so gibt es in Neuseeland so viele öffentliche Duschen und Toiletten, wie fast niergends anders auf der Welt. Neuseeland ist ganz klar, ein Touristenland. Und somit soll die Bevölkerung auch etwas vor ihnen geschützt werden. Das geschied wunderbar gerade durch solche Einrichtungen. Bei der öffentlichen Dusche, muß man einen oder zwei Dollar einschmeißen und kann für ca. 5 Minuten heiß duschen. Perfekt aus meiner Sicht. Das hat mir so sehr sparen geholfen, da es in diesem Land immer eine schöne Stelle gibt, wo man sich hinstellen darf. Bitte, wo "no camping and overnightparking" steht, wird auch nicht stehen geblieben. Häufig sind das selbstverständlich die schönsten Stellen, aber mit etwas Geduld und Findungsgabe hat man meistens innerhalb kurzer Zeit eine passende und genehmigte Alternative gefunden.

Es werden vielleicht noch ein paar hilfreiche Infos kommen, wenn aber Fragen sind, die ich nicht beantwortet habe und ihr darauf meine Meinung wissen wollt, so meldet Euch bitte einfach. Ich stehe gerne für Auskünfte bereit.

Samstag, 11. März 2017

Neuseelandreise! Erkenntnisse!!

"Neuseeland ist mindestens eine Reise wert!"


Bei dem einen oder anderen wird es nicht bei einmal bleiben, denn das Land ist viel zu groß und hat viel zu viele Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten aufzuweisen,  als dass man gleich beim ersten Besuch alle abgrasen könnte. Es sei denn, man bleibt gleich ein paar Monate. Das kommt hier gar nicht so selten vor. 3 Monate Aufenthalt steht bei vielen auf dem Programm! Das ist aber auch gar nicht so verwunderlich! Denn bei der weiten Anreise, aus Europa z.B., lohnt es sich so natürlich um so mehr. Aber wer hat schon so viel Zeit? Und selbst danach ist das Suchtpotenzial für dieses Land sehr groß!

NZ ist was für Junggebliebene

Rentner sind in NZ sehr stark vertreten. Sie entfliehen dem Winter auf der nördlichen Erdhalbkugel und genießen hier die moderaten Temperaturen des neuseeländischen Sommers. Von Vorteil ist auch, dass man hier komplett in Ruhe gelassen wird! Es gibt keine Bettler oder aufdringliche Händler. Die Straßen sind in NZ, obwohl auf der falschen Seite zu befahren, sehr leer und auf dem Lande gar einsam. Alles benötigt mehr Zeit, was gerade älteren Menschen entgegen kommt. Dementsprechend sieht man in vielen Wohnmobilen ältere Herrschaften.

NZ ist was für Erziehungsurlauber

Zum zweiten sind da unsere jungen Familien. Gerade die aus dem Deutschen Lande! Sie verbringen ihren Erziehungsurlaub in NZ und erfüllen sich damit einen Traum, der bei so vielen Deutschen im Inneren schlummert. Weshalb auch immer!? Weshalb stehen gerade Länder wie Neuseeland und Australien auf unserer Hitliste ganz oben? Ich denke, es liegt daran, dass hier alles so gechillt ist. Nach 6 Wochen kann ich nun sagen, dass es wirklich so ist und kein Ammenmärchen.
Aber da ist diese lange Flugstrecke mit dem kleinen Säugling! Ja, das ist wohl das einzige Problem! Aber die meisten scheint das nicht abzuschrecken, denn wenn das überstanden ist, wartet hier ein Land, in dem man sich wunderbar verständigen kann, alles hat, was man braucht und auch medizinisch optimal versorgt ist.
Die Kleinkindrate in Neuseeland scheint mir sehr hoch zu liegen. Demnach muß auch die Versorgung entsprechende gut sein. Jetzt war ich bisher nur auf insgesamt 5 "richtigen" Campgrounds, die mit allem ausgestattet waren. Oh!! Auf 4 besser gesagt, denn den vom lieben Gary, würden ja die meisten ganz sicher nicht als Campground bezeichnen. Aber auf den "richtigen", waren immer junge Eltern aus Deutschland anzutreffen. Gerade auf dem Ground in der Nähe von Roturoa, mit angrenzendem und im Preis integrierten Spa und Thermalbecken, war die Anzahl der jungen deutschen und kleinen Familien "erschreckend" hoch! So ein Kleinkind weiß anscheinend auch, was es mag, und da kommt das warme Wasser nicht ungelegen.
Wer hier etwas Zeit und natürlich auch etwas Geld mitbringt, der kann es sich so richtig gut gehen lassen. Wenn man genügsam ist, nicht jeden Tag teuer zum Essen geht, und sich mit Kleinigkeiten begnügt wie Fish and Chips und sich selber bekocht, kommt man auch mit kleinem Budget klar.
NZ ist sicherlich teurer als Deutschland, wo wir ehrlich gesagt, total von den Preisen verwöhnt sind, aber es ist bezahlbar.

Der Toyoata Juicy Bus ist bei jungen Familien sehr beliebt

Auffällig oft haben diese jungen Familien mit 3 Personen sich den kleinsten Juicy Bus (Toyota Hiace), den es mit Toilette und Dusche gibt, ausgesucht. Der Jucy ist  ein preiswertes Wohnmobil, und man ist dennoch, egal wo man sich auf den Inseln befindet, autark und kann nach Belieben stehen bleiben. Ein sehr wichtiger Punkt, der unter gar keinen Umständen verkannt werden darf, denn diese Kleinbusse mit Dachaufbau zählen nicht als Wohnmobile! So kann man getrost auch mal ein Verbotsschild  für Wohnmobile ignorieren.

Dann sind da noch die vielen "Mädchen" und jungen Frauen.

Die Anzahl der weiblichen Globetrotter  übersteigt die Anzahl der dementsprechenden Jungs und Männern um ein VIELFACHES. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob die Mädels mehr Abenteuergeist haben, sie neugieriger auf Neues sind, sie sich besser organisieren können, sie mit weniger Komfort auskommen, sie sparsamer sind, sie sportlicher und leistungsfähiger sind, sie mit weniger Sachen auskommen können, sie anpassungsfähiger sind, sie kontaktfreudiger sind, sie selbstständiger sind, sie genügsamer sind, und vermutlich noch tausend Sachen mehr?
Robust und ausdauernd sind sie ganz sicher! Denn wenn ich nun zurückdenke und die jungen Dinger mit ihren riesigen Rucksäcken gesehen habe, die sie gestemmt und getragen haben, als wenn sie damit schon auf die Welt gekommen wären, dann gehört ihnen mein größter Respekt. Aber das kann bestimmt auch nur jemand verstehen, der die Welt kennen lernen will.
Sind uns Männern da die Frauen voraus? Das kann ich nicht beantworten, denke es aber ehrlich gesagt. Und ich glaube fest daran, das die Zeit der Emanzipation einen Bereich erreicht hat,  der die Gleichberechtigung im äußersten Maße beansprucht.
Neuseeland ist eines der wenigen Länder, wo Männlein wie Weiblein für die gleiche Arbeit auch das gleiche Geld bekommen. Diese jungen Frauen, die ja nur ein Bruchteil von denen auf der ganzen Welt sind, zeigen uns definitiv, wie leistungsstark und willensstark sie sind. Sicher, habe ich viele von ihnen, vor allem bei Bergaufpassagen, überholt! Aber was sie da auf dem Rücken hatten, wäre für mich undenkbar gewesen. Damit wäre ich erst gar nicht losgelaufen!!! Trotz dieser Anstrengung und Beanspruchung hatten sie alle immer noch ein freundliches "Hello" auf den Lippen und sahen keinesfalls überfordert oder resigniert aus! Das pure Gegenteil war der Fall! Glück und Stolz paarten sich. Davor kann man nur den Hut ziehen, den ich immer auf hatte und zu diesem Anlass auch gerne kurz vom Kopf genommen habe.

Man fühlt sich in NZ sicher

Was die große Anzahl an den angereisten Mädels vermutlich hier auch noch ausmacht ist die Sicherheit, die man im ganzen Lande eigentlich spürt. Sie ist immer vorhanden und aktuell. Nicht das wir Männer nicht auch lieber in Ländern unterwegs sind, wo man sich von vornherein einfach besser fühlt! Neuseeland ist ein Land, wo man sich ganz ehrlich gesagt gleich wie zuhause fühlt. Und das ist auch der entscheidende Punkt, der manche dazu veranlasst, eines Tages für immer hierher zu kommen.
Und dann sind da diese unermesslichen Anzahl an unterschiedlichsten Aktivitäten, die man hier realisieren kann. Klar, benötigen diese meistens einen ordentlichen Batzen Geld, aber auch da scheinen die weiblichen Wesen uns komplett voraus. Einen Traum zu verwirklichen ist ihnen anscheinend einiges wert.

NZ ist ein weites Land

Dann kommen wir zu dem Punkt der Entfernungen! Ohne diese zu bewältigen geht es einfach nicht! Das MUSS man unbedingt vorher wissen und einplanen! Aber da ist man sehr flexibel. Geht man davon aus, dass man kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung hat, so kann man große Strecken ganz bequem und günstig im Flieger zurücklegen. Oder im Langstreckenbus, wo es in jeder Stadt Terminals gibt.
Leider sind die Shuttels, z.B. zu den Ausgangspunkten wie Endpunkten der Wanderungen extrem teuer. Der Shuttle für das unbedingt zu machende Tongariro Crossing kostet beispielsweise ganze 30 Dollar. Da aber in diesem Land auch die Entfernungen bei den Wanderungen und den Tracks, häufig mehrere Tage beanspruchen und es recht wenige Rundwanderungen gibt, sind auch dafür immer Transportmittel zu buchen. Das habe ich sehr häufig umgangen, indem ich eben eine Riesenstrecke gelaufen bin und damit zurück am Wagen war. Oder aber einfach auch durch die Gegebenheit, dass ich bedingt durch meinen lädierten Rücken, keine Lasten über 10 Kilogramm über lange Strecken und mehrere Tage tragen kann. Schon mein Tagesrucksack hat mich auf den meisten Etappen vom Rücken her häufig an die Grenzen des Möglichen gebracht.


Hat man ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung, sollte man niemals mit Durchschnittsgeschwindigkeiten über 70 Kilometern in der Stunde rechnen. Stellenweise hatte ich auch Durchschnittswerte unter 40, und bin dabei nicht gekrochen. Die Straßenumstände und Gegebenheiten der Natur haben diesen Tribut gezollt. Aber in den meisten Fällen habe ich sehr gerne die Zeit investiert. Mein Kilometerzähler steht nun ca. bei 9400 Kilometern. Da ich meinen Wagen mit ca. 7 Litern Benzin auf 100 Kilometern Entfernung bewege und der Benzinpreis im Durchschnitt 2 Dollar macht,(Dieselfahrzeuge sind selten zu mieten) kommen natürlich zusätzlich zu den Mietkosten, noch erhebliche Kosten in dieser Hinsicht dazu. Auch das sollte man vorher schon wissen und einkalkulieren. So auch, wenn man wie ich eine kleine Autovermietung beansprucht, und der Wagen an die Stelle zurück muß, wo man ihn auch übernommen hat. So hat man augenblicklich die doppelten Fährkosten von Nord auf Süd Insel und zurück, oder umgekehrt auf der Rechnung stehen. Für ein normales Auto plus einem Erwachsenen sind das pro Fahrt ca. 180 Dollar. Das ist fast ein Schnäppchen, wenn ich an die vielen Personenschlangen an den Helikopterlandeplätzen denke, die z.B. Rundflüge über den Franz-Josef Glacier angeboten haben. 25 Minuten kosteten dort 500 Dollar. Vor allem unsere asiatischen Freunde, mit Mundschutz und weißen Handschuhen, hatten dort die Oberhand. Also, Geld, wird definitiv benötigt. Was ich aber vor allem von den Tschechen gelernt habe: Man kann einiges einsparen! Fast alle Tschechen, die hier auf Work und Travel sind, befinden sich in einer Facebookgruppe.(über 1200) Dieser Gruppe schließen sich automatisch junge Leute an, die hier zu einer Reise her hinkommen. Kein Tscheche wird für die Dauer über 3 Wochen jemals ein Auto mieten. In dieser Gruppe werden z.B. Autos gekauft und gleich für danach wieder verkauft. Das Päarchen, das ich auf dem Alex Knob kennen gelernt habe, hat ihren Wagen nach 10 Wochen Benutzung z.B. für 500 Dollar mehr verkaufen können als, sie vorher dafür bezahlt haben. Aber wenn man nur einmal davon ausgeht, dass sie ihn imNormalfall für 1000 Dollar weniger verkaufen könnten, als dass sie ihn gekauft hätten, wäre das immer noch ein Schnäppchen gewesen. Dieser Kauf und Verkauf schreckt uns Deutsche vor allem dadurch ab, dass zum einen dafür Zeit verwendet wird, zum anderen die Ungewissheit, ob eventuell Reparaturen auftreten werden, die dann eben Zeit und Geld kosten. Da nimmt man sich doch lieber für diese schöne Zeit ein Mietfahrzeug, wo man sich um nichts kümmern muß, und wenn etwas passiert, alles eigentlich im Rundumsorglospaket mit versichert ist und umgehend wieder instand gesetzt wird. Ich weiß noch nicht, was mich diese Reise im Ganzen kosten wird. Aber es ist zu übersehen und wird mich nicht umhauen, schockieren oder finanziell in den Ruin treiben. Man muß sich halt vorher darüber im Klaren sein.

Was nun die Planung angeht! Ich bin absolut nicht jemand, der alles terminal durchplant und planen will. Bei einem Aufenthalt von 6 Wochen hat man wirklich alle Möglichkeiten flexibel auf alles zu reagieren. Vor der Reise sollte man sich aber ganz genau für die absoluten Highlights entscheiden, die auf jeden Fall auf der Agenda abgearbeitet werden sollen. Hat man mehr als 6 Wochen, ist es natürlich noch einfacher. Dann wird der Reiseführer und die I Sites in Anspruch genommen und schon hat man die Möglichkeiten was machbar und umzusetzen ist und was man davon unbedingt selber möchte. Ist man zu zweit unterwegs, so hat die nicht fahrende Person genügend Zeit, sich auf den Strecken von A nach B zu informieren. Aber es gibt selbstverständlich und zum Glück auch Personen, die nicht nur alles vorgeplant, sondern auch vorgebucht haben. In der Hauptsaison, und selbst in der Nebensaison ist das bei vielen Tracks betreffend der Hütten z.B. auch zwingend nötig. Dort gibt es stellenweise eine Wartezeit von 6 Monaten. Also bitte nicht denken, alles kann man vor Ort erst erledigen! Bei vielen, vielen Campgrounds ist das ganz genau so! Also eine gewisse Planung muß sein !! Ich bin bitte unter gar keinen Umständen als Maßstab zu nehmen. Bitte, das sollte jeder unbedingt beachten !!! Meine Frau weiß z.B. zu gut, daß ich in ganz bestimmten Situationen keinen Hunger und Durst oder keine Müdigkeit verspüre. Da fiebere ich einfach zu sehr den Dingen entgegen, die noch auf mich warten oder bewältigt werden wollen. So wären ganz sicher einige Tage, die ich so ablaufen gelassen habe, für viele undenkbar gewesen und alles andere als eine Reise oder gar Urlaub. Vor allem der häufige Verzicht auf Komfort und damit eine Ersparung von Zeit, um die es mir hier am meisten ging ist in diesem Punkt zu nennen.

Land und Leute sind der absolute Hammer und immer einen Besuch wert !!!

Ich werde wiederkommen, das ist schon jetzt klar, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme! Das heißt, meine Frau muß mit, wir die Gesundheit haben, den finanziellen Hintergrund und mindestens 6 Wochen Zeit.

Aber jetzt freue ich mich wirklich sehr auf ZUHAUSE !!!

Freitag, 10. März 2017

Der Regen und der letzte richtige Tag in Neuseeland

11.03.2017

Die ganze Nacht hat es geregnet, aber wie. Am Morgen möchte ich mich etwas in Port Waikato umsehen. Das kann man aber getrost vergessen. Es schüttet waagerecht von der Seite. Im Radio laufen ununterbrochen Berichte über die größten Schäden des Unwetters. Auch ein kleiner Tornado muss in der Nacht noch sein Unwesen getrieben haben. Ich warte noch etwas ab, aber etwas Helles am Ende des Horizonts ist in keiner Richtung zu sehen.

So mache ich mich auf den Weg über Pukekohe nach Waiau Beach und Clarks Beach und hoffe, dass, bis ich dort ankomme, der Regen wenigstens etwas aufgehört hat. Auf dem Weg kann man sehr gut die Nachwehen des Abends und der Nacht sehen. Für Bilder muss ich raus und werde entsprechend feucht. Als ich ankomme, hat es wieder richtig mit Schütten angefangen. Ich esse eine Kleinigkeit, da ist mit einem mal Ruhe. Also sofort raus und an den Beach runter. Das Wasser läuft in Strömen den Weg herunter.

Ich laufe am Beach entlang, obwohl es eigentlich nur ein Ebbestreifen ist und kann die orangen Sandsteinfelsen anschauen. Dabei frage ich mich, wann die ganzen Bäume herunterkrachen, deren Wurzeln schon blank in der Luft hängen. Rums, schon gießt es wieder. Los jetzt, im gestreckten Schweinegalopp zum Auto. Pitschnass komme ich dort an. Jetzt wird erst einmal zu Ende gegessen. Danach noch etwas Lektüre und dann ab zum Clarks Beach.

Das darf ja nicht wahr sein! Als ich dort ankomme, reißt der Himmel auf! Und ich dachte schon, dass der liebe Gott es mir besonders leicht machen möchte, am Montag ins Flugzeug zu steigen und zurück ins ferne Deutschland zu fliegen. Dabei freue ich mich in der Zwischenzeit schon richtig auf Zuhause. 6 Wochen sind wirklich eine total geniale Zeit und nach meiner Meinung genau richtig, um dieses begnadete Land kennen zu lernen und ohne Hast bereisen zu können.

So gibt es einen ausgedehnten Strand- und Watt-Spaziergang. Die Gunst der Stunde ist auszunutzen. Und ich genieße es, mich endlich wieder bewegen zu können. Morgen werde ich vermutlich meinen Tag damit verbringen, die Wagenübergabe und die Rückreise vorzubereiten.

Am Clarks Beach warte ich den Sonnenuntergang noch ab. Aber das wird nichts, da ein Meer an tiefen, dunklen Wolken aufzieht. So suche ich mir einen schönen Schlafplatz und lese noch, bis mir , wie jeden Abend schon nach kurzer Zeit die Augen zufallen.

Raglan und Hamilton und Regen ohne Ende

10.03.2017

In Raglan wache ich wieder einmal früh auf, wie sollte es auch anders sein. Nach einem kleinen Durchgang durch die Stadt, bzw. dem Stadtkern, der nur wenig Zeit beansprucht, fahre ich zum Strand hinaus und hoffe auf größere Wellen als gestern, um auch noch ein paar Surfer in dessen Paradies aufs Bild zu bekommen. Auf dem Weg zum Strand entdecke ich mit Schrecken, dass der Kilometerstand bereits 9022 anzeigt. Das war für diese Reise aber auch ganz sicher der letzte Tausender. 10 000 will und werde ich nicht erreichen.

Doch leider werde ich an diesem Morgen genau so enttäuscht wie am gestrigen Abend, wo zwar einige Surfer draußen imWasser waren, aber die entsprechenden Wellen einfach nicht kamen. So genieße ich den Ausblick vom fantastisch angelegten und großzügigen Lookout. Esse eine Kleinigkeit und vertiefe mich in meine Reiselektüre, mit der Hoffnung auf Besserung in der nächsten Zeit. Anhand dieses Lookouts kann man sehen, welche Massen das Spektakel, unten in den Wellen, bei den perfekten Gegebenheiten anziehen muß. Für mich will es nicht klappen!

So schlendere ich runter an den Strand, und sehe leider nur Surfschüler im Wasser warten. Es ist auch gerade nicht High Tide, die selbstverständlich die besseren Voraussetzungen geben würde. Auch heute versuchen die im Wasser befindlichen, auch nur die Wellen zu schnappen, die etwas größer erscheinen. Aber dann stehen sie maximal 10 Sekunden auf dem Brett.

Als es dann anfängt zu nieseln, gehe ich den steilen Berg wieder zurück zum Auto. Dort greife ich mir erneut meine Lektüre. Es hört nicht mehr auf und fängt noch stärker an zu regnen. Daher beschließe ich, schon jetzt nach Hamilton aufzubrechen. Hamilton ist eine große Stadt, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat. Da es eine Inlandsstadt ist, wo weder Berge noch Meer Touristen anziehen, ist Hamilton nur Durchfahrtspunkt und Einkaufsstadt.

Ich nehme mir, trotz des Wetters, es hört einfach nicht auf mindestens zu nieseln, Zeit und laufe über 3 Stunden durch den Ort. Zwischendurch gibt es immer wieder Schauer, die die Straßen von Personen leer fegen. So werden es leider auch nur wenige Fotos, die dort entstehen. In einer Nieselphase, sehe ich zu, zu meinem nicht zentrumsnahen geparktem Wagen zu kommen. Es hätte fast geklappt, aber auf den letzten paar hundert Metern, kommt wieder ein Guß runter, der mich naß ins Auto einsteigen läßt.

Eigentlich wollte ich hier über Nacht bleiben. Doch im Radio kommt die ganze Zeit, dass das Wetter die nächsten beiden Tage leider so bleiben soll und mit noch mehr Regen gerechnet werden muß. So mache ich mich Richtung Port Waikato auf, was noch ca. 120 Kilometer sind. Der Highway 1 nach Norden ist meine Strecke. Highway 1 heißt immer, egal auf welcher Insel, der Haupthighway, der auch öfters zwei Spuren hat.

Mit der Dunkelheit kommt noch mehr Regen. Der Scheibenwischer läuft auf Hochtouren und schafft es stellenweise nicht. Ich bleibe hinter einem Auto, das für dieses Wetter ein gutes Tempo fährt. Kein PKW überholt uns, aber die LKWs sausen an uns vorbei und erzeugen eine Gischt, die wie Trommelsoli auf das Blech und die Fenster der zu überholenden Autos prasselt.

Dann mit einem mal Pannenblinker. Der Highway ist überflutet, und vor uns stehen Autos und Motorräder, die nur langsam durch die Fluten fahren wollen und können. Dann kommt wieder ein riesiger LKW an uns stehenden Fahrzeugen vorbei. Oh mein Gott! Die Fontäne zu seiner Seite beträgt mehr als 2 Meter Höhe. Direkt hinter ihm kommt der nächste LKW, dessen Fontäne nicht geringer ausfällt. Die beiden Motorradfahrer stehen zum Glück mit beiden Beinen fest am Boden und haben dennoch erhebliche Schwierigkeiten, stehen zu bleiben. Das sind zwei ganz hart Gesottene. Als sie endlich an der Reihe für die Durchfahrt sind, schauen sie sich zuerst um, betreffend eventueller neuer Fontänenfahrzeuge. Aber kein LKW in Sicht. Sie kommen gut durch, und noch bevor der nächste Wagen folgt, gibt es wieder eine kostenlose Wagenwäsche, von dem nächsten LKW, der die Fluten passiert.

Ich bin froh, als ich den Highway verlassen kann. Der Regen wird mich bis Port Waikato begleiten, mir die Suche eines geeigneten Platzes zum Übernachten erschweren und die ganze Nacht anhalten.

Donnerstag, 9. März 2017

Mein Geheimtipp! Kawhia mit dem Ocean Beach und den Te Puia Springs

9.03.2017

Als ich aufwache, genieße ich erst einmal die Aussicht, verbunden mit der salzigen Luft, die vom ständigen Wind, mich an die Nordsee erinnern lässt. Ich mag dieses Herbe! Kein Wunder, dass ich so herrlich geschlafen habe.

Dann geht es nach der wiederkehrenden Morgenprozedur, über die einzigartige Kawhia Harbour Road, nach Kawhia. Für Kawhia muss ich eine oder besser gleich mehrere Lanzen brechen. Selbstverständlich kann man von einen Ort mit 670 Einwohnern, kein Metropolencharakter erwarten. Aber mich zieht Kawhia total in seinen Bann. Vermutlich auch verbunden mit dem Friesenwetter des morgens, genieße ich diesen kleinen Ort total. Das Fischerdorf, ausgesprochen wie Mafia mit K vorne, hat besondere Naturattraktionen zu bieten,  ist aber der touristischen Erschließung aus dem Weg gegangen. So wie James Cook, schon damals die Einfahrt zum großzügigen Naturhafen, verpennt hat, so wiegen sich die Einwohner in der Ruhe, die es eben nur dort gibt, wo die Touristen nicht in Massen hingeschleust werden.

Mich wundert es total! Denn mit dem Hot Water Beach der Coromandel Halbinsel können die Te Puia Springs am Ocean Beach gut mithalten. Heute ist ein purer Genusstag für mich. Die gestrige Wanderung  wird von der heutigen, bezüglich der Fußreflexe, noch übertroffen. Heute ist Barfußtag. Der unendlich lange, schwarze Strand lädt dazu ein. Ein mehrstündiger Strandspaziergang ist für mich ein Muss. Das kann ich mir nicht entgehen lassen. Die paar Leute, die es hierher verschlägt, kann man an beiden Händen abzählen. Und alle scheinen, genau wie ich, angenehm überrascht zu sein, dass diese Naturschönheiten nicht viel mehr Leute anziehen.

Auf die Möglichkeit, sich einen Hot Water Pool zu schaufeln, muss man hier genau so warten, wie auf der Coromandel. Erst 1 Stunde vor Low Tide und bis zwei Stunden nach Low Tide, ist dieses möglich. Ich erinnere mich an das Gedränge zu diesem Zeitpunkt an dem berühmten Beach der Halbinsel. Hier werden es zur Hauptstoßzeit nicht einmal 10 Pools sein, die gegraben worden sind.


Ich gestehe, dass mich das Bad so relaxt hat, dass ich in meinem Pool eingeschlafen bin und mir dabei einen Sonnenbrand auf dem Bauch eingehandelt habe.

Den Strandspaziergang kann ich mir nicht, z.B. mit meiner Schwester zusammen vorstellen. Sie würde mir vermutlich zu häufig den stillen Genuss des ganzen Ambiente mit begeisterten Ausrufen stören. Warum ???  Diese Schwemme an Muscheln, Steinen und Hölzern würden jeden Sammler in Ausnahmezustand versetzen!

Am späten Nachittag mache ich mich auf die 50 Kilometer lange Strecke nach Raglan. Sagt das einem etwas ??? Wenn man kein Surfer ist, nicht wirklich! Jeder Surfer auf der ganzen Welt weiß sofort etwas damit anzufangen. Die Wellen haben Raglan bekannt und berühmt gemacht. Die Strecke von Kawhia beginnt mit 30 Kilometer Schotter, die Zeit benötigt. Abends treffe ich in Raglan ein.