Samstag, 11. März 2017

Neuseelandreise! Erkenntnisse!!

"Neuseeland ist mindestens eine Reise wert!"


Bei dem einen oder anderen wird es nicht bei einmal bleiben, denn das Land ist viel zu groß und hat viel zu viele Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten aufzuweisen,  als dass man gleich beim ersten Besuch alle abgrasen könnte. Es sei denn, man bleibt gleich ein paar Monate. Das kommt hier gar nicht so selten vor. 3 Monate Aufenthalt steht bei vielen auf dem Programm! Das ist aber auch gar nicht so verwunderlich! Denn bei der weiten Anreise, aus Europa z.B., lohnt es sich so natürlich um so mehr. Aber wer hat schon so viel Zeit? Und selbst danach ist das Suchtpotenzial für dieses Land sehr groß!

NZ ist was für Junggebliebene

Rentner sind in NZ sehr stark vertreten. Sie entfliehen dem Winter auf der nördlichen Erdhalbkugel und genießen hier die moderaten Temperaturen des neuseeländischen Sommers. Von Vorteil ist auch, dass man hier komplett in Ruhe gelassen wird! Es gibt keine Bettler oder aufdringliche Händler. Die Straßen sind in NZ, obwohl auf der falschen Seite zu befahren, sehr leer und auf dem Lande gar einsam. Alles benötigt mehr Zeit, was gerade älteren Menschen entgegen kommt. Dementsprechend sieht man in vielen Wohnmobilen ältere Herrschaften.

NZ ist was für Erziehungsurlauber

Zum zweiten sind da unsere jungen Familien. Gerade die aus dem Deutschen Lande! Sie verbringen ihren Erziehungsurlaub in NZ und erfüllen sich damit einen Traum, der bei so vielen Deutschen im Inneren schlummert. Weshalb auch immer!? Weshalb stehen gerade Länder wie Neuseeland und Australien auf unserer Hitliste ganz oben? Ich denke, es liegt daran, dass hier alles so gechillt ist. Nach 6 Wochen kann ich nun sagen, dass es wirklich so ist und kein Ammenmärchen.
Aber da ist diese lange Flugstrecke mit dem kleinen Säugling! Ja, das ist wohl das einzige Problem! Aber die meisten scheint das nicht abzuschrecken, denn wenn das überstanden ist, wartet hier ein Land, in dem man sich wunderbar verständigen kann, alles hat, was man braucht und auch medizinisch optimal versorgt ist.
Die Kleinkindrate in Neuseeland scheint mir sehr hoch zu liegen. Demnach muß auch die Versorgung entsprechende gut sein. Jetzt war ich bisher nur auf insgesamt 5 "richtigen" Campgrounds, die mit allem ausgestattet waren. Oh!! Auf 4 besser gesagt, denn den vom lieben Gary, würden ja die meisten ganz sicher nicht als Campground bezeichnen. Aber auf den "richtigen", waren immer junge Eltern aus Deutschland anzutreffen. Gerade auf dem Ground in der Nähe von Roturoa, mit angrenzendem und im Preis integrierten Spa und Thermalbecken, war die Anzahl der jungen deutschen und kleinen Familien "erschreckend" hoch! So ein Kleinkind weiß anscheinend auch, was es mag, und da kommt das warme Wasser nicht ungelegen.
Wer hier etwas Zeit und natürlich auch etwas Geld mitbringt, der kann es sich so richtig gut gehen lassen. Wenn man genügsam ist, nicht jeden Tag teuer zum Essen geht, und sich mit Kleinigkeiten begnügt wie Fish and Chips und sich selber bekocht, kommt man auch mit kleinem Budget klar.
NZ ist sicherlich teurer als Deutschland, wo wir ehrlich gesagt, total von den Preisen verwöhnt sind, aber es ist bezahlbar.

Der Toyoata Juicy Bus ist bei jungen Familien sehr beliebt

Auffällig oft haben diese jungen Familien mit 3 Personen sich den kleinsten Juicy Bus (Toyota Hiace), den es mit Toilette und Dusche gibt, ausgesucht. Der Jucy ist  ein preiswertes Wohnmobil, und man ist dennoch, egal wo man sich auf den Inseln befindet, autark und kann nach Belieben stehen bleiben. Ein sehr wichtiger Punkt, der unter gar keinen Umständen verkannt werden darf, denn diese Kleinbusse mit Dachaufbau zählen nicht als Wohnmobile! So kann man getrost auch mal ein Verbotsschild  für Wohnmobile ignorieren.

Dann sind da noch die vielen "Mädchen" und jungen Frauen.

Die Anzahl der weiblichen Globetrotter  übersteigt die Anzahl der dementsprechenden Jungs und Männern um ein VIELFACHES. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob die Mädels mehr Abenteuergeist haben, sie neugieriger auf Neues sind, sie sich besser organisieren können, sie mit weniger Komfort auskommen, sie sparsamer sind, sie sportlicher und leistungsfähiger sind, sie mit weniger Sachen auskommen können, sie anpassungsfähiger sind, sie kontaktfreudiger sind, sie selbstständiger sind, sie genügsamer sind, und vermutlich noch tausend Sachen mehr?
Robust und ausdauernd sind sie ganz sicher! Denn wenn ich nun zurückdenke und die jungen Dinger mit ihren riesigen Rucksäcken gesehen habe, die sie gestemmt und getragen haben, als wenn sie damit schon auf die Welt gekommen wären, dann gehört ihnen mein größter Respekt. Aber das kann bestimmt auch nur jemand verstehen, der die Welt kennen lernen will.
Sind uns Männern da die Frauen voraus? Das kann ich nicht beantworten, denke es aber ehrlich gesagt. Und ich glaube fest daran, das die Zeit der Emanzipation einen Bereich erreicht hat,  der die Gleichberechtigung im äußersten Maße beansprucht.
Neuseeland ist eines der wenigen Länder, wo Männlein wie Weiblein für die gleiche Arbeit auch das gleiche Geld bekommen. Diese jungen Frauen, die ja nur ein Bruchteil von denen auf der ganzen Welt sind, zeigen uns definitiv, wie leistungsstark und willensstark sie sind. Sicher, habe ich viele von ihnen, vor allem bei Bergaufpassagen, überholt! Aber was sie da auf dem Rücken hatten, wäre für mich undenkbar gewesen. Damit wäre ich erst gar nicht losgelaufen!!! Trotz dieser Anstrengung und Beanspruchung hatten sie alle immer noch ein freundliches "Hello" auf den Lippen und sahen keinesfalls überfordert oder resigniert aus! Das pure Gegenteil war der Fall! Glück und Stolz paarten sich. Davor kann man nur den Hut ziehen, den ich immer auf hatte und zu diesem Anlass auch gerne kurz vom Kopf genommen habe.

Man fühlt sich in NZ sicher

Was die große Anzahl an den angereisten Mädels vermutlich hier auch noch ausmacht ist die Sicherheit, die man im ganzen Lande eigentlich spürt. Sie ist immer vorhanden und aktuell. Nicht das wir Männer nicht auch lieber in Ländern unterwegs sind, wo man sich von vornherein einfach besser fühlt! Neuseeland ist ein Land, wo man sich ganz ehrlich gesagt gleich wie zuhause fühlt. Und das ist auch der entscheidende Punkt, der manche dazu veranlasst, eines Tages für immer hierher zu kommen.
Und dann sind da diese unermesslichen Anzahl an unterschiedlichsten Aktivitäten, die man hier realisieren kann. Klar, benötigen diese meistens einen ordentlichen Batzen Geld, aber auch da scheinen die weiblichen Wesen uns komplett voraus. Einen Traum zu verwirklichen ist ihnen anscheinend einiges wert.

NZ ist ein weites Land

Dann kommen wir zu dem Punkt der Entfernungen! Ohne diese zu bewältigen geht es einfach nicht! Das MUSS man unbedingt vorher wissen und einplanen! Aber da ist man sehr flexibel. Geht man davon aus, dass man kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung hat, so kann man große Strecken ganz bequem und günstig im Flieger zurücklegen. Oder im Langstreckenbus, wo es in jeder Stadt Terminals gibt.
Leider sind die Shuttels, z.B. zu den Ausgangspunkten wie Endpunkten der Wanderungen extrem teuer. Der Shuttle für das unbedingt zu machende Tongariro Crossing kostet beispielsweise ganze 30 Dollar. Da aber in diesem Land auch die Entfernungen bei den Wanderungen und den Tracks, häufig mehrere Tage beanspruchen und es recht wenige Rundwanderungen gibt, sind auch dafür immer Transportmittel zu buchen. Das habe ich sehr häufig umgangen, indem ich eben eine Riesenstrecke gelaufen bin und damit zurück am Wagen war. Oder aber einfach auch durch die Gegebenheit, dass ich bedingt durch meinen lädierten Rücken, keine Lasten über 10 Kilogramm über lange Strecken und mehrere Tage tragen kann. Schon mein Tagesrucksack hat mich auf den meisten Etappen vom Rücken her häufig an die Grenzen des Möglichen gebracht.


Hat man ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung, sollte man niemals mit Durchschnittsgeschwindigkeiten über 70 Kilometern in der Stunde rechnen. Stellenweise hatte ich auch Durchschnittswerte unter 40, und bin dabei nicht gekrochen. Die Straßenumstände und Gegebenheiten der Natur haben diesen Tribut gezollt. Aber in den meisten Fällen habe ich sehr gerne die Zeit investiert. Mein Kilometerzähler steht nun ca. bei 9400 Kilometern. Da ich meinen Wagen mit ca. 7 Litern Benzin auf 100 Kilometern Entfernung bewege und der Benzinpreis im Durchschnitt 2 Dollar macht,(Dieselfahrzeuge sind selten zu mieten) kommen natürlich zusätzlich zu den Mietkosten, noch erhebliche Kosten in dieser Hinsicht dazu. Auch das sollte man vorher schon wissen und einkalkulieren. So auch, wenn man wie ich eine kleine Autovermietung beansprucht, und der Wagen an die Stelle zurück muß, wo man ihn auch übernommen hat. So hat man augenblicklich die doppelten Fährkosten von Nord auf Süd Insel und zurück, oder umgekehrt auf der Rechnung stehen. Für ein normales Auto plus einem Erwachsenen sind das pro Fahrt ca. 180 Dollar. Das ist fast ein Schnäppchen, wenn ich an die vielen Personenschlangen an den Helikopterlandeplätzen denke, die z.B. Rundflüge über den Franz-Josef Glacier angeboten haben. 25 Minuten kosteten dort 500 Dollar. Vor allem unsere asiatischen Freunde, mit Mundschutz und weißen Handschuhen, hatten dort die Oberhand. Also, Geld, wird definitiv benötigt. Was ich aber vor allem von den Tschechen gelernt habe: Man kann einiges einsparen! Fast alle Tschechen, die hier auf Work und Travel sind, befinden sich in einer Facebookgruppe.(über 1200) Dieser Gruppe schließen sich automatisch junge Leute an, die hier zu einer Reise her hinkommen. Kein Tscheche wird für die Dauer über 3 Wochen jemals ein Auto mieten. In dieser Gruppe werden z.B. Autos gekauft und gleich für danach wieder verkauft. Das Päarchen, das ich auf dem Alex Knob kennen gelernt habe, hat ihren Wagen nach 10 Wochen Benutzung z.B. für 500 Dollar mehr verkaufen können als, sie vorher dafür bezahlt haben. Aber wenn man nur einmal davon ausgeht, dass sie ihn imNormalfall für 1000 Dollar weniger verkaufen könnten, als dass sie ihn gekauft hätten, wäre das immer noch ein Schnäppchen gewesen. Dieser Kauf und Verkauf schreckt uns Deutsche vor allem dadurch ab, dass zum einen dafür Zeit verwendet wird, zum anderen die Ungewissheit, ob eventuell Reparaturen auftreten werden, die dann eben Zeit und Geld kosten. Da nimmt man sich doch lieber für diese schöne Zeit ein Mietfahrzeug, wo man sich um nichts kümmern muß, und wenn etwas passiert, alles eigentlich im Rundumsorglospaket mit versichert ist und umgehend wieder instand gesetzt wird. Ich weiß noch nicht, was mich diese Reise im Ganzen kosten wird. Aber es ist zu übersehen und wird mich nicht umhauen, schockieren oder finanziell in den Ruin treiben. Man muß sich halt vorher darüber im Klaren sein.

Was nun die Planung angeht! Ich bin absolut nicht jemand, der alles terminal durchplant und planen will. Bei einem Aufenthalt von 6 Wochen hat man wirklich alle Möglichkeiten flexibel auf alles zu reagieren. Vor der Reise sollte man sich aber ganz genau für die absoluten Highlights entscheiden, die auf jeden Fall auf der Agenda abgearbeitet werden sollen. Hat man mehr als 6 Wochen, ist es natürlich noch einfacher. Dann wird der Reiseführer und die I Sites in Anspruch genommen und schon hat man die Möglichkeiten was machbar und umzusetzen ist und was man davon unbedingt selber möchte. Ist man zu zweit unterwegs, so hat die nicht fahrende Person genügend Zeit, sich auf den Strecken von A nach B zu informieren. Aber es gibt selbstverständlich und zum Glück auch Personen, die nicht nur alles vorgeplant, sondern auch vorgebucht haben. In der Hauptsaison, und selbst in der Nebensaison ist das bei vielen Tracks betreffend der Hütten z.B. auch zwingend nötig. Dort gibt es stellenweise eine Wartezeit von 6 Monaten. Also bitte nicht denken, alles kann man vor Ort erst erledigen! Bei vielen, vielen Campgrounds ist das ganz genau so! Also eine gewisse Planung muß sein !! Ich bin bitte unter gar keinen Umständen als Maßstab zu nehmen. Bitte, das sollte jeder unbedingt beachten !!! Meine Frau weiß z.B. zu gut, daß ich in ganz bestimmten Situationen keinen Hunger und Durst oder keine Müdigkeit verspüre. Da fiebere ich einfach zu sehr den Dingen entgegen, die noch auf mich warten oder bewältigt werden wollen. So wären ganz sicher einige Tage, die ich so ablaufen gelassen habe, für viele undenkbar gewesen und alles andere als eine Reise oder gar Urlaub. Vor allem der häufige Verzicht auf Komfort und damit eine Ersparung von Zeit, um die es mir hier am meisten ging ist in diesem Punkt zu nennen.

Land und Leute sind der absolute Hammer und immer einen Besuch wert !!!

Ich werde wiederkommen, das ist schon jetzt klar, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme! Das heißt, meine Frau muß mit, wir die Gesundheit haben, den finanziellen Hintergrund und mindestens 6 Wochen Zeit.

Aber jetzt freue ich mich wirklich sehr auf ZUHAUSE !!!

2 Kommentare:

  1. Danke, dass du uns auf die Reise mitgenommen hast! Gute Reise! God bless you! Have a safe Trip! Can't wait having you back!

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