Sonntag, 12. Februar 2017

Heiß geht es her am HOT WATER BEACH

12.02.2017

Morgens geht es dann erst einmal bis Coromandel Town zurueck. Hier beginnt der Weg zur anderen Kuestenseite der Halbinsel. Uebrigens habe ich inzwischen die 3000 Kilometer voll. Aber trotz Asphalt zieht sich auch die Fahrt nach Whitianga. Hier wird einem alles geboten. Und das wir uns hier auch finanziell in einer ganz anderen Klasse bewegen, sieht man schon an den entsprechenden Haeusern und Nobelkarossen, die ueberall herum stehen.

An Aktivitaeten kann man hier wirklich alles haben. Ich habe mich heute fuer einen Ocean Kajak entschieden. Das wollte ich immer schon mal machen. Also buche ich eines fuer einen Tag. Die ganz besondere Chefin des Ladens guckt mich an und fragt, ob ich meinen Reisepass dalassen kann. Ich muss nur meinen Namen und Adresse, sowie meine Handynummer und das Kennzeichen des Mietfahrzeuges in ein Blatt eintragen. Geld will sie keines!

Demnach geht sie wohl ganz sicher davon aus, das ich wieder herfinden werde. Aber sie denkt jetzt schon, dass es frueher sein wird. Ihr Mann, der bei der Kuestenwache ist und gerade mit im Laden, sieht das genau so. Weshalb auch immer. Mein Handy wird noch, zusammen mit einer Visitenkarte von ihr, in einer Klarsichthuelle zum Umhaengen wasserdicht verpackt. "Heute ist Sonntag ! Mein Mann und ich sind heute Abend noch eingeladen. Sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben, dass Sie die Rueckgabezeit nicht eingehalten können, bitte sofort anrufen. Der Termin heute Abend ist uns sehr wichtig."

Ich versichere, dass ich puenktlich sein werde uns ziehe nach weiteren Einweisungen ueber die Strasse zur nahen Marina los. Sonnenschutz ist das A und O und darf nicht vergessen werden. Und wenn man dann endlich im Boot sitzt, sein Gleichgewicht gefunden hat und so langsam mit dem Paddel zurechtkommt, merkt man ganz schnell, dass man in den letzten Tagen vor allem etwas fuer die Beinmuskulatur getan hat. Zudem ist das Wasser heute leider auch nicht spiegelglatt. Und so ein paar Halbstarke, die eigentlich mein Alter haben, muessen auch unbedingt noch zusaetzlich zeigen, was in ihren Booten steckt.

Ich schmunzele in mich hinein, und weiß nun ganz genau, was die Chefin vorher gemeint hat. Wenn man voran kommen will und dabei nicht zu sehr nass werden, muss man Einiges beachten. Mein Ehrgeiz ist geweckt und ich mache Meter. Nach einer Stunde steuere ich den ersten Strand an.

Danach geht es noch einmal eine Stunde weiter. Mein Oberkörper schmerzt von der ungewohnten Anstrengung. Jetzt ist auch mir klar, das 4 Stunden Paddeln auf jeden Fall genug sind. Auf dem Rueckweg halte ich noch einmal an einem anderen Strand an und bin glueckselig, als ich das Boot am Ziel wieder an Land ziehe. Menschenkenntnis, die Chefin strahlt ueber das ganze Gesicht, berechnet mir nur einen halben Tag und bedankt sich sehr herzlich, dass dem Termin heute Abend nichts im Wege steht.

Nach dieser Anstrengung waere doch etwas SPA fuer den Koerper nicht schlecht. Was ein Glueck, dass ich mich in der Naehe des beruehmtberuechtigten HOT WATER BEACHES befinde. Also nichts wie hin. Eine halbe Stunde spaeter stehe ich auf dem Parkplatz. Ja, er ist bekannt ! Vielleicht zu sehr? Aber endlich mal Unterhaltung! Die hat man hier am Hot Water Beach !!

Als ich zum entsprechenden Strandabschnitt komme, schmunzele ich so, wie kurz zuvor die Chefin. Die Leute haben sich unzaehlige kleine Pools gebuddelt, in denen sie das warme Wasser geniessen. Bei Niedrigwasser laeuft man ueber den Strand. Dort wo der Sand warm oder gar heiss ist, buddelt man ein Loch, mit dem mitgebrachten oder fuer 5 Dollar geliehenen Spaten.  Dieses füllt sich nach und nach mit Wasser, das bis knapp 100 Grad heiß werden kann. Also Vorsicht ! Die Erdkruste ist hier so duenn, dass man direkte Erdwaerme am Strand nutzen kann. Absolut genial. Wie warm man es bekommt, hat man selber im Griff, es sei denn, alles ist voll und belegt. Sonst muss man nur den Platz um einen oder zwei Meter wechseln. Manche sind mit Kuehltaschen und Getraenkevorraeten angereist, dass man denken koennte, der Aufenthalt wird eine Woche andauern.

Ich bleibe 1,5 Stunden. Dann ist man komplett aufgeheizt und an Haenden und Fuessen so etwas von verschrumpelt, das man selbst die Einsicht bekommt, dass es reicht. Im uebrigen bevorzugen die Leute mit Kuehltaschen und Getraenken bis zum abwinken, auch wohl eher eine andere Ruhestaette fuer die Nacht. Definitiv war ich mit am laengsten in der Kuhle. Was soll ich sagen ? Klasse und einzigartig! Jetzt geht es noch in 1,5 Stunden nach Hamilton, von wo ich mein morgiges Wandergebiet gut erreichen duerfte.

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