Dienstag, 28. Februar 2017

Banks Peninsula vor den Toren Christchurchs

28.02.2017

Auf dem Weg von Ashburton Richtung Christchurch ist man wieder auf dem Highway 1 unterwegs. Das merkt man augenblicklich, denn die vielen LKWˋs rücken einem wieder merklich auf die Pelle, wenn man nicht die erlaubten 100 fährt. So habe ich automatisch immer 105 auf dem Tacho stehen, und die Verkehrswelt stimmt wieder.

Ca. 90 Kilometer vor Christchurch biegt der Weg rechts ab Richtung Banks Peninsula. Das ist eine große Halbinsel südlich der Stadt. Diese möchte ich umrunden und von dort dann in die Stadt fahren. Außerdem steht heute mein fünfter Haushaltstag an. Für diesen bin ich auf einen Campground angewiesen. Auf dem Weg nach Akaroa, dem Hauptort der Halbinsel, der auch von Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird, fällt mir ein Schild für einen Campground auf, das Richtung Berge zeigt.

Gary sammelt einfach alles.
Links, die beiden kleinen "Gebäude", das sind Klo und Dusche!!

Schrott und Sperrmüll im Einklang mit der Natur.

5 Kilometer windet sich die Straße den Berg rauf, dann die Einfahrt! Kein Camper, kein Zelt, keine anderen Autos zu sehen. Ich fahre hinunter und weiß auch sofort, warum. Der Platz entspricht nicht dem gewohnten Ordnungssinn. Gary, ein netter Mittfünfziger und verantwortlich für dieses Durcheinander, begrüßt mich auf das freundlichste. Sofort sagt er mir, dass die Leute diesen Platz entweder ablehnen und dann auch noch böse auf ihn sind, dass sie "für so etwas" die  ganze Strecke zurückgelegt haben, oder aber begeistert, wie zwei deutsche Frauen, die erst gestern, nach einer Woche Aufenthalt, wieder abgereist sind.
Aber der Standplatz ist unbeschreiblich schön !!

Wäsche in Bearbeitung !


Die Aussicht von Garys Wiese, die als Standplatz dient, ist großartig. Toilette und Dusche sind höchste Improvisationskunst. Und wenn ich alleine bleiben sollte, habe ich sozusagen ein privates Bad. Ich bin begeistert und zahle gerne die 10 Dollar. Mit Abstand der günstigste der 5 bisherigen Plätze. Normal gibt es Duschen erst ab einem Betrag von 15 Dollar. Er strahlt über das ganze Gesicht und sagt, dass ich freie Platzwahl hätte.

Die Sonne scheint, und ich beginne sofort meine Sachen zu waschen. Bei diesem Ausblick ein wahres Vergnügen. Nebenher esse und lese ich noch und könnte es hier unendlich lang aushalten. Als alles auf der Leine hängt, mache ich mich dann doch auf den Weg, die Halbinsel zu erkunden. Was soll ich sagen, es gefällt mir natürlich!

Das Städtchen Akaroa ist voll mit Kreuzfahrern. Das nervt ein wenig, da diese natürlich bei so einem kleinen Ort, als Schwarm in Erscheinung treten. So sehe ich mir erst weiter die Gegend an und komme später zurück. Ah, ja ! So ist es viel besser. Allerdings scheint zu vorgerückter Stunde nicht überall das Licht so, wie ich es mir für gute Fotos wünschen würde.

Trotzdem ist der Gang durch das Städtchen interessant und an der Promenade wunderschön. Ich genieße es, so wie auch wohl einige Einheimische, die sich nun am Lighthouse eingefunden haben, um die späte Sonne an dieser exponierten Lage zu genießen.

Dann geht es zurück zu meiner Wäsche, die bei diesem herrlichen Wetter in der Zwischenzeit perfekt getrocknet ist. Ich genieße die letzten Sonnenstrahlen und beende den Tag mit weiteren Seiten von Edmund Hillarys Biografie.


1 Kommentar:

  1. Wunderschön fotografiert und geschrieben! Letzteres liegt bestimmt an der Tastatur! :-)

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