Donnerstag, 9. Februar 2017

So etwas von Sahne, und das ganz ohne Kuchen

9.02.2017

Wie schon erwaehnt war die Nacht alles andere als ruhig. Der Regen prasselte auf das Blech und der Wind fegte um das Auto herum und ruettelte daran. Dennoch hatte ich mir eine klasse Stelle ausgesucht. Ich bin schließlich hierher gekommen, um die Natur zu erleben und die Elemente zu spueren. Und dazu hatte ich in der vergangenen Nacht ausreichend Gelegenheit.

Rainshower
Geradezu einmalig war meine Morgentoilette. Ich zog die Badehose an, schnappte mein Duschgel und kletterte aus dem Auto. Auf der dem Meer zugewandten Seite stand der Regen immer noch waagerecht. Wie eine Massagedusche fuehlte sich der Regen auf meiner Haut an. Alles klappte genau so, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte. Allerdings hätte ich das Wasser ganz gern waermer gestellt und den Strahl etwas schwächer. Was fuer eine Verschwendung! Wunderbar erfrischt machte ich mich auf den Weg, weiter diese geniale Kuestenstrasse entlang. Leider trübte der Dauerregen die Sicht.


Russell ist ein netter kleiner Ort in der Bay of Islands
Bei Sonne verschlagen einem die unterschiedlichen Tuerkistoene der Bay of Islands angeblich die Sprache. Bei Sonne würde ich aber auch mein Moped schmerzlich vermissen. Also steuere ich mein Auto durch den Regen und freue mich an dem, was ich habe.
So eine Urwaldtour ist einmalig schön
Tour ueber den Tarawaere Stream und anschließend noch den Billy Goat Track
Unterhalb von Auckland geht es bald  auf den Highway 2 ab und danach auf den Highway 25 zur Coromandel Halbinsel. Thames ist heute mein Ziel, von wo ich zwei ganz besondere Touren starten moechte. Eine ist als Urwaldwanderung im Rother Wanderfuehrer deklariert, und die andere als die beste Tour auf der Nordinsel.

In Thames komme ich gleich an den Abzweig zum Kauaeranga Valley, an dessen Ende beide Touren starten. 20 Kilometer sind es noch dahin, wobei die letzten 10 mal wieder ueber Schotter gehen. Als ich am Parkplatz angekommen bin, ist es kurz vor 2.00 Uhr. Perfekt, die Tour ueber den Tarawaere Stream und anschliessend  Billy Goat Track ist mit 4 Stunden angeschlagen. Das schaffe ich noch gut. Und nach den letzten Tagen im Auto ist mir so richtig nach Urwald und Bewegung.

Wow, so hatte ich mir das gewuenscht.  Mir wurde nicht zu viel versprochen, was den Urwald angeht. Am Anfang muss ich andauernd ein kleines Baechle ueber Steine queren. Alle 50 bis 100 Meter sind zur Orientierung orange Dreiecke an die Baeume angebracht. Die Tour macht richtig Spass und ist nur zu empfehlen.
Mit einem Mal stehe ich mitten im Busch vor Schienen. Wie eine Tafel informiert, sind diese in den 20ger Jahren fuer den Abtransport der Kauribaeume verlegt worden. Das Abforsten wurde leider uebertrieben. Für Geld wurde überall auf der Welt schon viel Natur zerstört und Arten werden gefährdet. Heute haben die Kauribaeume andere Feinde: Schädlinge. Deshalb muss man sich in diesem Gebiet vor jeder Wanderung die Schuhe mit einer bestimmten Loesung einspruehen, um einem weiteren Sterben dieser einzigartigen Baueme entgegen zu wirken.
Als ich nach 4 Stunden wieder am Wagen stehe, bin ich rundum glücklich. Das war ein Sahnetag mit allem Drum und Dran. Schon frueh krieche ich in den Schlafsack, denn morgen steht die Wanderung an, auf die ich schon so gespannt bin.

2 Kommentare:

  1. Großartig, Shower in the Rain! Pass auf, dass du nicht fürs Dschungelcamp entdeckt wirst!

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